Die 37 erforderlichen Dinge zur Erleuchtung (Bodhipakkhiyadhamma 37)

 

Die Vier Grundlagen der Achtsamkeit (Satipatthana 4)

1. Achtsamkeit auf den Körper (Kayanupassana)

2. Achtsamkeit auf die Gefühle (Vedananupassana)

3. Achtsamkeit auf den Geist (Cittanupassana)

4. Achtsamkeit auf die Geistesobjekte (Dhammanupassana)

 

Vier Rechten Anstrengungen (Samapadhana 4)

1. Anstrengung der Sinnenzügelung (Samvara Padhana)

2. Anstrengung zur Überwindung (Pahana Padhana)

3. Anstrengung zur Entfaltung (Bhavana Padhana)

4. Anstrengung zur Erhaltung (Anurakkhana Padhana)

 

Die Vier Wege zum Erfolg (Iddhipada 4)

1. Wille, Streben, Absicht (Chanda)

2. Willenskraft, Anstrengung, Bemühen (Viriya)

3. Reinheit des Bewusstseins (Citta)

4. Erforschen, Erwägen (Vimasa)

 

Die Fünf Fähigkeiten (Indriya 5)

1. Vertrauen Glauben (Saddha)

2. Willenskraft, Anstrengung (Viriya)

3. Achtsamkeit (Sati)

4. Sammlung, Konzentration (Samadhi)

5. Weisheit (Panna)

 

Die Fünf Kräfte (Bala 5)

1. Vertrauen Glauben (Saddha)

2. Willenskraft, Anstrengung (Viriya)

3. Achtsamkeit (Sati)

4. Sammlung, Konzentration (Samadhi)

5. Weisheit (Panna)

 

 

Die Sieben Erleuchtungsglieder (Bojjhanga 7)

1. Achtsamkeit (Sati)

2. Gesetzesergründung (Dahamma Vicaya)

3. Willenskraft, Anstrengung (Viriya)

4. Verzückung, Freude (Piti)

5. Ruhe, Gestilltheit (Passaddhi)

6. Sammlung, Konzentration (Samadhi)

7. Gleichmut (Upekkha)

 

Der Edle Achtfache Pfad (Ariya Magga 8)

rechte Ansicht (samma ditthi)

rechte Gesinnung (samma sankappa)

rechte Rede (samma vacca)

rechtes Handeln (samma kammanta)

rechter Lebenserwerb (samma ajiva)

rechte Anstrengung oder Bemühung (samma vayama)

rechte Achtsamkeit (samma sati)

rechte Konzentration (samma samadhi)

 

Zur Person Buddhas

Buddha war weder ein Gott noch der Überbringer einer göttlichen Wahrheit, sondern er stellte klar, dass er die Lehre, d. h. den Dhamma (auch: Dharma = Sanskrit) nicht aufgrund göttlicher Offenbarung erhielt, sondern dass er vielmehr durch eigene meditative Schau ein Verständnis der Natur des eigenen Geistes und der Natur aller Dinge erlangte, welches jedem zugänglich ist, wenn er seiner Lehre und Methodik folge. Auch warnte er vor blinder Autoritätsgläubigkeit und hob dadurch die Selbstverantwortung (Autonomie) des Menschen hervor. Insbesondere verwies er auf die Vergeblichkeit, die Welt mit Hilfe von Begriffen und Sprache zu erfassen und legte damit den Grundstein einer gesunden und ausgeprägten Skepsis gegenüber dem geschriebenen Wort, die in anderen Religionen in dieser Radikalität kaum anzutreffen ist.

Zu den buddhistischen Überzeugungen gehört u. a. die Reinkarnation und das Gesetz des Karma. Buddha selbst hat jedoch keine metaphysischen Aussagen, z.B. über das, was nach dem Tode geschieht, wer die Welt erschuf, etc. gemacht.

 

Verbreitung des Buddhismus

Laut den Statistiken von adherents.com leben weltweit gegen 500 Millionen Buddhisten. Die Länder mit der stärksten Verbreitung des Buddhismus sind Bhutan, Tibet, China, Südkorea, Japan, Thailand, Myanmar, Vietnam, Kambodscha, Laos, Sri Lanka , während er in seinem Ursprungsland Indien nur noch eine kleine Minderheit darstellt (etwa 1% der Bevölkerung).

 

Schulen (buddhistische Hauptrichtungen)

Therravada   [5. Jh. v.Chr., Indien]

Mahâsânghika [4. Jh. v.Chr., Indien]

Vâtsîputrîya (Pudgalavâda) [3. Jh. v.Chr., Indien]

Sarvâstivâda [3. Jh. v.Chr., Indien]

Sautrântika [2. Jh., Indien]

Siam Nikaya

Amarapura Nikaya

Ramana Nikaya

 

MAHÂYÂNA –   [1. Jh. v.Chr., Indien]

Bedeutendste Philosophenschulen:

Madhyamaka [2. Jh., Indien]

San-lun [5. Jh., China]

Sanron [7. Jh., Japan]

Vijñânavâda (Yogâcâra) [4. Jh., Indien]

Fa-hsiang-tsung [650, China]

Hôssô-shû [660, Japan]

Wichtigste Verzweigungen:

Amidismus (Glaubens-Schule) [1. Jh., Indien]

Ch’ing-t’u-tsung [402, China]

Jôdô-shû [1198, Japan]

Jôdo Shinshû [1224, Japan]

Saddharmapundarîka (Lotos-Schulen) [280, Indien]

T’ien-t’ai-tsung [580, China]

Tendai-shû [805, Japan]

Nichiren-shû [1253, Japan]

Reyûkai [1925, Japan]

Sôka Gakkai [1937, Japan]

Risshô Kôseikai [1938, Japan]

Tantrayâna (Esoterische Schule) [500, Indien]

Mi-tsung [720, China]

Shingon-shû [807, Japan]

Vajrayâna [8. Jh., Tibet]

Nyingmapa [8. Jh., Tibet]

Kadampa [1038, Tibet]

Sakyapa [1073, Tibet]

Kagyüpa [11. Jh., Tibet]

Gelugpa [1409, Tibet]

Dhyâna (Meditations-Schule) [6. Jh., China]

Ch’an-tsung [526, China]

Zen-shû [12. Jh., Japan]

Rinzai-shû [1191, Japan]

Sôto-shû [1244, Japan]

Ôbaku-shû [1654, Japan]


Es existieren zwei Hauptrichtungen des Buddhismus: Theravada  "Lehre der Ältesten" und Mahayana. Der Theravâda ist am weitesten verbreitet in Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und teilweise auch in Vietnam. und Indochina. Das Mahâyâna ist vor allem in Nord- und Ostasien (China, Korea, Japan, Taiwan, Vietnam) beheimatet.

Das Tantrayana oder Vajrayana wird manchmal als dritte Hauptrichtung des Buddhismus aufgeführt, ist trotz der bestehenden Eigenheiten aber dem Mahâyâna zuzuordnen.

Der Theravâda-Buddhismus hat einen in der Pali-Sprache verfassten Kanon seiner grundlegenden Schriften, der Tipitaka genannt wird (im Westen eher bekannt durch die Sanskrit Bezeichnung Tripitaka). Der Name bedeutet "Dreikorb", aufgrund seiner Aufteilung in drei Kompendien:

Das Vinayapitaka enthält Regeln für die Gemeinschaft (Sangha) der buddhistischen Mönche und Nonnen.

Das Suttapitaka enthält die Lehrreden (Sutren) des Buddha.

Das Abhidhammapitaka enthält eine philosophische Systematisierung der Lehren Buddhas.

Der Mahâyâna-Buddhismus verwendet außerdem viele ursprünglich in Sanskrit abgefasste Mahâyâna-Sutren, die hier als überlegene Lehren gelten. Ein Teil davon ist nur noch in Chinesischen Übersetzungen erhalten.

 

Mönchstum

Allgemein

 

Im Gegensatz zu den christlichen Orden, gab es die Mönchsgemeinde seit Beginn an. Zunächst nur für Mönche und später auch für Nonnen. Beide Orden wurden vom Buddha selbst gegründet. In den ersten Jahren wurden Anwärter nur vom Buddha selbst ordieniert. Später - mit schnell wachsender Gemeinde - übertrug er das Recht Mönche auf zu nehmen, seinen Jünger.

Das buddhistische Mönchs-(/Nonnen-)Leben ist asketischer als das der christlichen Orden. Zunächst gab es nur hauslose Wandermönche die die bettelnd hier Lebensunterhalt bestritten. Erst später wurden Aufentaltzsstätte und Unterkünfte gestiftet. Bis dahin wurden nur zur Regenzeit Hütten gebaut die am Ende wieder abgerissen wurden.

Im Buddhismus gibt es nur einen Orden auch wenn die Lebensweisen zum Teil recht unterschiedlich sind. Es ist an von verschiedenen "Schulen" die Rede. Wahrscheinlich, weil Ordensspaltung als einer der großen Vergehen angesehen wird. Auch zu Buddhas Zeiten gab es schon Versuche und Tendenzen der Ordensspaltung. Diese waren aber meist politisch motiviert.

Beim Ordenseintritt wird nicht wie in christlichen Orden, das Leben Gott geweiht und ein lebenslanges Gelübde abgelegt, sondern die Gelübde werden für die Zeit des Ordensaufenthals abgelegt und weniger als Busse den als Übungsweg verstanden. So kann man den Orden jeder Zeit verlassen und auch wieder beitreten.

Die große Verehrung die buddhistischen Mönchen entgegen gebracht wird, gilt nicht in erster Linie der Person selbst, als viel mehr dem Respekt vor dem Dhamma was der Mönch oder die Nonne verkörpert/repräsentiert.

Es gibt weder einen Missionierungs-Auftrag noch muss der Glaube bekannt werden (...wenn man vom Todebedroht wird). Deshalb gibt es auch kein wirkliches Märtyrertum.

Heut zu Tage entscheiden sich aber immer weniger Menschen zum Mönchsleben. Gab es vor 40 Jahren bei 1 Mio Tibetern noch über 110.000 Mönche und Nonnen, so sind es heute bei 2,7 Mio Einwohnern nur noch 46.000. Änliches ist auch in anderen traditionell buddhistischen Ländern zu beobachten.

 

Die Patimokkha

In der Patimokkha sind die ersten und wichtigsten Mönchsregeln enthalten. sie regeln alle Bereiche des Mönchsleben. Die Nonnen haben darüber hinaus noch weitere spezielle Regeln. Hier sind nur einige genannt die auch für die Laien interessant sein können bei dem Umgang mit buddhistischen Mönchen.

 

Zölibat

Buddhistische Mönche leben im Zölibat. Ihnen ist es nicht gestattet Frauen zu berühren oder sich mit einer Frau an einen geheimen oder nicht öffentlichen Ort alleine aufzuhalten. (Da nicht alle Mönche das Nibbana schon erreicht haben, wäre es rücksichtsvoll sich als Frau beim Besuch des Klosters nicht ganz so aufreizend zu kleiden. Auch das Darlegen der Lehre ist in ausführlicher Form nur in Beisein eines weiteren Mannes erlaubt.

 

Sammeln von Almosen

Budd. Mönche dürfen nur um Wasser oder Medizin (Hygieneartikel wie z.B. Zahnbürsten zählen dazu) bitten und wenn ihm das Gewand gestohlen wurde, nach einem neuem Gewand. Alles andere muss ihm unaufgefordert gegeben worden sein. (anders herum bedanken sich Mönche auch nicht, weil es ihnen nicht geschenkt sondern geopfert wird. Also um gutes Karma zu erwirken und nicht um den Mönch eine Freude zu machen). Mönche dürfen keine Einladung ausschlagen um eine später gemachte Einladung anzunehmen. Sie müssen die erste annehmen oder alle ablehnen. Mönche dürfen weder Geld noch Schmuck annehmen. Auch kein Rohes Getreide (deshalb kochen sie auch nicht selbst). Sie dürfen kein Fleisch verzehren, wenn sie wissen oder vermuten, dass das Tier für sie getötet wurde. Die Lebensmittel, die sie nicht bis 12 Uhr verzehrt haben, müssen sie weg schütten und dürfen erst am nächsten Morgen wieder essen. Alkohol ist ganz verboten, so wie alle berauschenden Mittel. 3/4 des Essen sollte aus der Beilage (Reis) bestehen.

 

Schonen von Lebewesen

Mönche dürfen keine Lebewesen gewollt oder aus grober Unachsamkeit töten oder jemanden dazu veranlassen es zu tun. Deshalb können sie nicht Rasen mähen und die Erde umgraben oder jemanden dazu auffordern. Mönche dürfen auch nicht zum (Selbst-)Mord aufhetzen oder jemanden die Mittel dazu verschaffen.

 

Unterkünfte

Mönche dürfen mit nicht ordienierten längstens drei Nächte zusammen in einem Raum schlafen und mit Frauen gar nicht. Wenn ein Mönch sich einen Ort zum Wohnen sucht, der als allgemein gefährlich oder unheimlich gilt, darf er dort keine Almosen im Empfang nehmen (sondern muss sie selber holen). Im stehen Pinkeln ist Mönchen auch nicht gestattet.

 

Umgang mit Anderen

Wenn es kein triftigen Grund gibt, sollten Mönche nicht nach 12 Uhr in Versammlungen gehen. Theater, Kino, Sportveranstaltungen oder Paraden dürfen von Mönche nicht besucht werden. Baden ist erlaubt aber keine Wasserschlachten, erschrecken oder abkitzeln. Lagerfeuer sind nur aus wichtigem Anlass erlaubt. Die Lehre darf nur jemanden dargelegt werden der Respekt zeigt. Mönche dürfen sich nicht als Händler betätigen.

 

Theravada (Theravadins)

Im Theravada wird noch am engsten an den Patimokkha-Regeln gelebt. Aber auch hier wurden schon z.T. Konzessionen an das moderne Leben gemacht. So lässt sich der Umgang mit Geld nicht immer (leicht) vermeiden. In der Theravada-Tradition sind die Klöster weitestgehend autonom, im Gegensatz zum den cristlichen Orden, an deren Spitze der Papst steht und das letzt Wort hat.

 

Mahayana (Mahasanghikas)

Im Mahayana sind weit mehr Regeln geändert worden. Das Ursprungsland des Buddhismus ist Indien. Viele Regeln sind aber in der Patimokkha klimabedingt. So ist die Regel nicht mehr als vier Kleidungsstücke zu besitzen, für ein Mönch in Japan bei -5 °C nicht mehr aufrecht zu erhalten. Es kamen aber auch neue Regeln hinzu. So wird der Fleischverzehr bei vielen Mahayana-Schulen ganz abgelehnt.