KONZENTRATION ERLEBEN
Luang Phor Sanong Katapunyo
(Übersetzung Brigitte Schrottenbacher)
Versucht euch zu konzentrieren und den Geist
zu beruhigen.
Seid euch eures Körpers bewußt. Wißt,
daß ihr gerade in Meditation sitzt und wißt in welcher Position ihr sitzt.
Wißt welche Kleider ihr tragt und welche Farbe eure Kleider
haben. Versucht alle Gedanken loszulassen, laßt alles was euren Geist
nach draußen zieht los und versucht nur in euch selbst zu gehen, wißt euren
Körper und Geist.
Macht euch bewußt, daß ihr in Meditation
sitzt.
Richtet jetzt eure Achtsamkeit auf euer Gesicht, seht die Nase, die
Augenbrauen, die Augen, den Mund, den ganzen Kopf, die Haare und führt dann
langsam die Achtsamkeit den Nacken entlang, folgt der Wirbelsäule - Wirbel für
Wirbel - bis zum Gesäß. Dann bringt eure Achtsamkeit langsam zu den Fußsohlen,
Zehen und Zehennägeln, Fußgelenke, Beine, den Unterkörper, Oberkörper. Wißt all das, versucht es zu sehen. Ihr
wißt, daß ihr in Meditation sitzt, ihr versucht Körper, Geist und Sprache zu
beruhigen.
Der
Buddha, seine Lehre und der Sangha der Edlen - sie sind alle in eurem Geist. Buddha,
Dhamma und Sangha entstehen in eurem Geist. Das Herz ist wie eine Lotusknospe. Ihr wißt ob es schnell schlägt oder ob es langsam schlägt. All das wißt ihr
in eurem Geist.
Versucht
Gedanken an die Vergangenheit loszulassen. Solche Gedanken lassen meist nur Trauer entstehen. Versucht
nicht an die Zukunft zu denken, denn das macht den
Geist heiß und unruhig.
Ihr sitzt hier und versucht den Geist zu
beruhigen und in der Gegenwart zu halten. Versucht mit jedem
Atemzug Ruhe zu entwickeln. Wenn ihr einatmet, wißt
ihr, daß ihr einatmet, wenn ihr ausatmet - wißt ihr, daß ihr ausatmet.
Wißt ob der Atem lang ist oder ob er kurz ist, wißt ob
er tief ist oder flach. Wißt jeden Atemzug - bis der Geist
ruhig wird. Beim einatmen wißt ihr Bud-,
beim ausatmen wißt - dho. Konzentriert
euch beim einatmen auf Bud-, beim ausatmen auf -dho.
Könnt
ihr die Atmung nicht genau sehen, dann atmet tief ein und aus - bis ihr den Weg des Atems genau seht. Ist
der Atem klar, so kommt zur natürlichen Atmung zurück. Dann macht weiter beim einatmen Bud-, beim ausatmen -dho,
macht so weiter, bis der Geist konzentriert und ruhig wird. Welche
Gedanken auch auftauchen mögen, bringt die Achtsamkeit zurück zu Buddho.
Tauchen alte Gedanken auf - Buddho, sind
es neue Gedanken - Buddho. Bud - beim einatmen, -dho
beim ausatmen. Wenn ihr merkt ihr denkt, bringt die Achtsamkeit zurück zum
Körper, wißt ihr sitzt in Meditation - wißt die Einatmung und wißt die
Ausatmung. Bleibt bei Buddho.
Meditieren
bedeutet die Fähigkeit zu entwickeln, schnell zu wissen, wenn Gedanken
auftauchen. Wenn ihr nicht schnell zur Stelle seid und wißt, daß da Gedanken sind, dann wandert der Geist überall hin - ohne daß ihr es
bemerkt. Bis ihr es dann merkt, denkt ihr schon zu lange
und es wird schwierig den Geist zu beruhigen. Altes und Neues
geht euch durch den Kopf und der Geist läßt sich nur mehr sehr schwer
beruhigen. Darum müßt ihr versuchen eure Achtsamkeit
zu verbessern, so daß ihr schneller bemerkt, wenn der Geist zu denken anfängt.
Dann laßt diese Gedanken los und kehrt zu Buddho zurück.
Was immer auch auftauchen mag, ihr sollt versuchen gleichmütig zu bleiben und
es durch Buddho zu ersetzen.
Bleibt nicht an Gedanken hängen und baut sie nicht mit
weiteren Gedankengebilde aus. Bleibt ihr an Gedanken
hängen, dann wird die Unruhe im Geist immer mehr verstärkt.
Es
ist wichtig, daß ihr die Achtsamkeit soweit verstärkt,
daß ihr jeden Atemzug wißt. Über kurz oder lange wird
sich der Geist dann auch beruhigen. Ihr erlaubt dem Geist nicht ganz nach
seinem Belieben zu tun und lassen was er will. Dazu braucht
ihr Achtsamkeit. Ihr müßt den Geist immer wieder
zurück zur Atmung bringen. Tut ihr das nicht, so wird sich der Geist
nicht beruhigen.
Es
ist normal, daß der Geist wandert, wann immer ihr
versucht zu meditieren. Er wandert in die Zukunft oder
in die Vergangenheit, ist dauernd aktiv und es ist unmöglich ihn zu beruhigen. Nur wenn ihr immer wieder versucht loszulassen, dann wird er sich
langsam aber sicher beruhigen. Dann entsteht
Konzentration. Ihr müßt die Achtsamkeit immer wieder zurück zur Atmung
bringen, wißt wie der Atem jetzt gerade ist. Ist die
Atmung tief oder flach, lang oder kurz und wenn der Geist wieder anfängt zu
denken, dann laßt den Gedanken los und kommt zurück zu Buddho, beim
einatmen Bud,- beim ausatmen -dho.
Kommt immer wieder zurück zur Atmung, laßt Gedanken los und
kehrt zurück zu Bud- beim einatmen, -dho beim
ausatmen. Wißt, daß ihr gerade meditiert und euren Atem
betrachtet. Zu meditieren - bedeutet die Achtsamkeit immer wieder zurück
zum gegenwärtigen Moment zu bringen. Ihr beginnt immer wieder
von neuem, bis der Geist ruhig wird.
Wißt
ob euer Körper leicht ist oder ob er schwer ist, wißt
ob sich der Geist leicht anfühlt oder schwer. Wißt ob ihr Freude oder Leid empfindet. Wißt ob der Geist wieder am wandern ist. Wißt ob ihr körperliche Unbequemheit erfahrt oder Schmerz sich einstellt. Kommt immer
wieder zum Körper zurück und wißt, so werdet ihr Geduld und Ausdauer
entwickeln.
Betrachtet euren Körper. Die Haare am Kopf (kesa),
die Haare die überall am Körper wachsen (loma), die Nägel an Fingern und Zehen (naka), die Zähne (danta)
und die Haut (tacco). Seht euch die Haut genauer an. Wenn ihr den Körper
nicht wascht und pflegt, dann wird er schmutzig, verschwitzt und stinkt.
Betrachtet die Haare, die an eurem Kopf wachsen. Wie sehen sie aus wenn ihr sie nicht wascht und bürstet - sie
werden fettig und haben einen schlechten Geruch. Schaut euch die Haare
an, die aus der Haut wachsen, sie wachsen überall am Körper mit Ausnahme der
Handflächen und Fußsohlen. Auch sie müßen gewaschen und gepflegt werden, weil sich sonst Schmutz und Schweiß ansammelt und ein übler
Geruch entströmt eurem Körper. Betrachtet die Nägel an
Fingern und Zehen. Wie sind sie, wenn ihr sie nicht
pflegt, schneidet und feilt - sie wachsen und Schmutz sammelt sich unter den
Nägeln - dieser hat einen schlechten Geruch - ihr wirkt ungepflegt. Betrachtet jetzt eure Zähne. Was, wenn ihr eure Zähne nicht
jeden Tag putzt und den Mund spült. Essensreste sammeln sich zwischen den
Zähnen und beginnen zu verwesen - ein übler Geruch entströmt eurem Mund.
Seht
den Körper wie er wirklich ist. Macht ihr das, so
werdet ihr weniger an eurem Körper haften. Seht den
Körper, seht Kopfhaar, Körperhaar, Nägel an Fingern und Zehen, Zähne, Haut,
Knochen, Sehnen, Venen, Muskeln, den Schädel, die Wirbelsäule, Arm- und
Handknochen, Hüft- und Beinknochen, Gelenke, Fußknochen - das ganze Skelet.
Seht den Körper wie er wirklich ist. Dann löst den
Körper in seine Elemente auf. Das Erdelement geht zurück zur Erde, das
Luftelement zur Luft, Feuer zu Feuer, Wasser zu Wasser und die Gedanken in den
Raum. So seht ihr den Körper als vier Elemente, euren
eigenen Körper genauso, wie den Körper Anderer. Alles was innerhalb euer selbst
ist und alles was ausserhalb eures Körpers ist.
Weisheit
besitzt ihr, wenn ihr die Dinge im Geist auftauchen seht und sie dann loslaßt.
Erlaubt dem Geist nicht zuzugreifen und mehr Gedankenformationen auf die natürlich
auftauchenden Gedanken, aufzubauen.
Es gibt 40 Arten von Konzentrationsmeditation
(samatha).
Die Betrachtung der Atmung ist eine davon. Ihr wißt
beim Einatmen Bud-, beim Ausatmen -dho, oder ihr notet die Bewegung der Bauchdecke während der Atmung.
Beim Einatmen hebt sich die Bauchdecke und ihr notet ‘ heben’, beim Ausatmen senkt sie sich und ihr notet ‘senken ’. Andere nehmen "Samma
Arahang" als ihr Mantra während sie die
Atmung betrachten. All das ist
Konzentrationsmeditation. Samatha ist also das Konzentrieren auf ein Objekt . Durch diese Praxis entsteht
Wissen im Geist. Weisheit entsteht und manche können sich an vergangene Existenzen erinnern (uggaha nimitta).
Wissen von Taten, die ihr in vergangenen Existenzen vollführt habt - das sind Erfahrungen die ihr bei der Samatha Praxis
machen könnt. Das Wahrnehmen von Licht, Farben, Bildern, Devas, Himmel und
Hölle, und auch den Buddha zu sehen, all das sind
Erfahrungen in Konzentrationsmeditation.
Erreicht ihr dieses Samatha Stadium, so
wird euch der Lehrer dazu anhalten jetzt Klarblicksmeditation (Vipassana)
zu entwickeln.
Ihr müßt zu euch selbst zurückkommen, zu eurem eigenen Körper
und Geist. Ihr entwickelt die Körperbetrachtung, seht den Körper als vier Elemente, als vergänglich (anicca), unkontrollierbar
(anatta) und leidhaft (dukkha). So laßt ihr die Bilder der
Konzentrationsmeditation (nimitta) hinter euch - Einsicht und Klarblick
entsteht.
Weitere
Arten der Konzentrationsmeditation sind die
Entwicklung der Einsicht in den Fähigkeiten des Buddha (buddhanusati),
des Dhamma (dhammanusati) und des Sangha (sanghanusati). Die zehn
Ekelübungen (asubha-kammathana), die zehn kasina wobei die
ungeteilte Aufmerksamkeit auf ein äußeres Objekt - wie ein Scheibe aus Erde,
Wasser, Feuer, Luft, grün, rot, gelb, weiss, blau, auf den Raum, oder das
Bewußtsein, gerichtet wird. Ihr benutzt diese Objekte für die Entwicklung von
Konzentrationsmeditation. Ekelübungen wie z. B. das Betrachten eines Leichnams
wenn er frisch verstorben ist, nach ein paar Tagen,
wenn der Verwesungsprozeß fortgeschritten ist - das wird als asubha-kammathana
bezeichnet. Auch die Betrachtung von Speisen, wie sie sich verändern, sobald
sie mit dem Körper in Berührung kommen - ist asubha-kammathana.
Formlose Vertiefung (arupa jhana)
entsteht durch Verzückung, Freude und Einspitzigkeit des Geistes. Diese
wiederum entstehen durch das Entwickeln von liebender Güte (Metta),
Mitgefühl (Karuna), Mitfreude (Mudita) und Gleichmut (Upekkha).
Der Geist wird völlig leer von Objekten, er ist nur
noch Raum - dies ist arupa jhana.
Diese 40 Meditationsarten dienen der
Entwicklung von Geistesruhe. Heutzutage praktizieren die meisten
Meditierenden Atembetrachtung. Manche benutzen dabei das
Mantra Buddho, andere betrachten das 'heben' und 'senken' der
Bauchdecke. Nur sehr wenige üben sich in kasina oder asubha Meditation. Ihr
meditiert um Geistesruhe (Samatha) und Klarblick (Vipassana) zu
entwickeln. Zuerst Geistesruhe, dann starke Achtsamkeit und danach das kasina
Objekt zu entwickeln - das ist Konzentrationsmeditation.
Vipassana ist das Entwickeln von Achtsamkeit,
so daß sie das gegenwärtige Objekt schnell sieht und losläßt.
Ist
Achtsamkeit stark, so sieht der Meditierende Körper, Gefühle, Geist und Dhamma
in allen Körperpositionen, ob er geht, steht, sitzt, liegt
oder ißt. Er sieht Körper, Gefühle, Geist und Dhamma entstehen und vergehen. Er
sieht Geistformationen (sankhara) kommen und gehen. Das ist Vipassana Einsicht. Verständnis der
Vergänglichkeit - das ist Weisheit. Wenn ihr sitzt und
dies und jenes seht, Himmel und Hölle und vieles anderes - das ist Konzentrationsmeditation (Samatha) - und nicht
Klarblick (Vipassana). Selbst wenn ihr Devas, den Buddha oder Nibbana seht, das ist Samatha - nicht Vipassana.
Den Körper, die Gefühle, den Geist und seine Gebilde und Dhamma – also die vier Grundlagen der Achtsamkeit (satipatthana)
zu sehen, das ist Vipassana. Ihr
müßt euch selbst sehen. Das ist Vipassana.
In Vipassana ist das Wissen bei allen gleich.
Alles entsteht und vergeht - Körper, Gefühle, Geist und Dhamma sehen ist Vipassana - sonst nichts. Samatha ist also das Beruhigen des Geistes, Vipassana ist das
Wissen vom eigenen Körper, Gefühlen, Geist und Dhamma. Nur so
wird es uns möglich Haß, Gier und Verblendung zu überkommen. Und nur
wenn ihr selbst praktiziert, könnt ihr auch wirklich sehen was Samatha
und was Vipassana ist.
Ihr
konzentriert euch auf den Atem und Buddho, wenn der Geist zu
denken anfängt - bringt ihr ihn zurück zum Körper. Ihr betrachtet das 'heben'
und 'senken' der Bauchdecke und bringt den Geist zurück zur Bauchdecke, wenn
ihr seht, daß er beginnt wieder zu wandern. Ihr erlaubt dem Geist nicht zu
wandern, das ist Samatha. Dadurch beruhigt ihr
den Geist, er wird konzentriert - wenn ihr ihn wandern läßt, so entsteht keine
Geistesruhe. Der Geist wandert hierhin und dahin und kein
Wissen entsteht. Deshalb müßt ihr versuchen soviel wie
möglich bei euch selbst zu bleiben - euch selbst zu wissen. Ihr wißt
euch selbst, wißt wenn Schmerz auftaucht, Hitze, Kälte, Härte, Weichheit, Freude
oder Leid. Der Buddha lehrte, daß ihr all dies sehen
sollt. Und ihr sollt in allem die drei Merkmale sehen. Ihr
sollt sehen, daß ihr dauernd dem
Geist
und Körper sind in dauernder Veränderung. Leid entsteht durch das Denken. Es ist
aber sehr schwierig den Geist zu kontrollieren - es funktioniert nur durch
Training. Es ist die Angewohnheit des Geistes hier und
dahin zu wandern - ohne Training ist es unmöglich den Geist in den Griff zu
bekommen. Wenn die Leute keine Kontrolle über ihren eigenen Geist haben, so ist das so, weil sie nie das Loslassen trainiert haben, sie
haben keine Zuflucht für ihren Geist und wenn sie in eine schwierige Situation
kommen, dann sind sie todunglücklich und wissen nicht mehr was sie tun sollen. Nur wer das Loslassen trainiert - bekommt Kontrolle über den
eigenen Geist. Drum jetzt wo ihr die Chance
habt, den Geist zu entwickeln, seid fleißig, lernt loszulassen und macht es
euch zur Angewohnheit. Das ist es, woran ihr arbeiten
müßt. Es ist im Grunde nicht schwierig und doch ist es
nicht leicht. Es ist schwierig den eigenen Geist unter
Kontrolle zu bekommen. Man muß sich fleißig bemühen, um den Zustand der Freude
zu erreichen, der entsteht, wenn der Geist ruhig wird.
Schaut
euch nur mal an wie es Jenen ergeht, die eine
Niederlage erlebt haben. Sie verfallen viele Tage in Trauer und Depression, weil sie die Fähigkeit den Geist zu kontrollieren und
loszulassen, nicht entwickelt haben. So kreisen ihre Gedanken nur um ihr
Problem und je mehr sie denken, umso mehr
Wer
meditiert trainiert den Geist, nicht an den Dingen zu
haften, nicht am
Konzentration
wird zur Angewohnheit und die vier Körperhaltungen werden euch ständig bewußt
sein und damit werden sie zur Grundlage eurer täglichen Meditation. Der Geist beruhigt sich und wird friedvoll. Darum lehren die
Meister die Wichtigkeit der Gehmeditation. Ohne Gehmeditation
entsteht keine Weisheit. Man beginnt an der
Ruhe zu haften, die durch das Sitzen entsteht. Praktiziert ihr Gehmeditation,
so lernt ihr auch mit starken Emotionen umzugehen. Ohne Gehmeditation ist es
schwierig den Geist zu erkennen, denn man haftet automatisch an
der Ruhe und dem Glücksgefühl an, daß durch das Sitzen entsteht. Drum sollt ihr
viel gehen und wenn ihr geht, sollt ihr auf den Geist achten. Ihr wißt ob ihr
gut denkt oder schlecht denkt, wißt ob Freude oder
Leid da ist, ob ihr die Zukunft plant oder in der Vergangenheit schwelgt, ihr
wißt was sich jetzt im Geist abspielt.
Praktiziert ihr auf diese Weise, so werdet ihr
feststellen, daß ihr in jeder Körperposition Konzentration entwickeln könnt und
sich Geistesruhe einstellt. Der Geist wird stark und es kommt vor, daß
Krankheiten heilen, Kopfschmerzen, Fieber oder
sonstige Krankheiten können völlig verschwinden. Die Geistesruhe wirkt wie
Medizin - das ist die segensreiche Energie des Buddha
(Buddhaguna), des Dhamma (Dhammaguna) und des Sangha (Sanghaguna).
Ihr Segen kann Krankheiten und Schmerz heilen und der
allgemeine Gesundheitszustand verbessert sich. Die Kraft des Herzens,
die Blutzirkulation und das Gleichgewicht der Elemente im Körper kann sich
durch die Meditation merklich verbessern.
Manche
wundert es, daß Mönche und Nonnen mit nur einer Mahlzeit pro Tag doch gesund
und kräftig bleiben - die Meditation ist die beste
Medizin. Diejenigen von euch die zu Hause leben und drei Mahlzeiten
Wenn
ihr einmal die ganze Nacht durchmeditiert, dann lernt ihr sehr viel. Ihr sollt dann viel gehen. Ihr lernt dadurch weniger am
Ihr müßt selber praktizieren, niemand kann das
für euch tun.
Ihr müßt den eigenen Geist beruhigen und Achtsamkeit
entwickeln. Manchmal kommt es vor, daß ihr übt und Gedanken kommen auf,
wie: "Ich sitze und sitze - und nichts tut sich, kein Wissen kommt auf,
ich mache keinen Fortschritt", solche Gedanken müßt ihr loslassen. Laßt euch durch solche Gedanken nicht von der Praxis abbringen.
Betrachtet euren Atem und laßt diese Gedanken los. Der
Lehrer möchte, daß ihr übt, also versucht weiter zu machen - bis
sich der Geist beruhigt. Glaubt nicht an die Gedanken,
die im Geist auftauchen, fahrt
Nichts besonderes zu erwarten und doch
weiterzumachen mit der Übung - so kann Weisheit entstehen. Laßt
los, entspannt euch und wißt - wißt euch selbst beim Gehen, Stehen, Sitzen,
Liegen und beim
Geduld und Ausdauer machen den Menschen schön. Der Buddha sagte, daß
die Wesen die keinen Ärger haben, schön sind. Man
braucht also keine Miss-Wahlen um Schönheit festzustellen - diejenigen, die
keinen Ärger haben, sind schön. Geduld
bringt Schönheit. Häßlich sind diejenigen, die
keine Geduld und Ausdauer besitzen. Sie ärgern sich schnell
und haben keine Geduld. Ihr Geist ist unruhig
und sie denken zu viel.
Jemand
der sich nicht aufspielt und über andere setzt, der Geduld pflegt und keine
unheilsame Sprache führt und Andere beschimpft - solch ein Mensch ist schön. Sie wissen und doch spielen sie sich nicht auf,
sie haben und tun als ob sich nichts haben, verhalten
sich in jeder Weise einfach - solche Menschen sind schön. Schönheit - sagte
Buddha - ist in diesen zwei Dingen: Geduld und
Einfachheit.
Fleiß
führt uns zu Buddho und ist die Ursache
für Erfolg - alles wird durch Fleiß erreicht. Vom Armen, der nichts besitzt -
zum Erreichen von Reichtum, kommt man durch Fleiß. Fleiß ist
wichtig für eine gute Zukunft. Jemand, der vielleicht noch nie meditiert hat -
dann aber fleißig übt und auch Rückziehungen macht - bei dem wird früher oder später Wissen auftauchen. Vom normalen Weltling (puthujjana),
zum Edlen (ariya), kommt man durch Fleiß. Wer fleißig
praktiziert, wird Erfolg erzielen. Dasselbe gilt, wenn ihr studiert.
Wollt ihr Fortschritt im Studium machen, so benötigt ihr Fleiß, wer faul ist - erreicht nichts. Jemand der Fleiß besitzt, besitzt
auch Dhamma - er benötigt Konzentration und Weisheit um zu wissen, ob
das was er gerade macht, richtig ist oder nicht. Dies ist auch der Mittelweg. Man geht ihn und schließt alle
nötigen Komponenten mit ein. Jemand der so handelt, ist
klug.
Ihr
alle habt bereits gute Voraussetzungen, da ihr hier zusammenkommt und versucht
heute die ganze Nacht durchzumeditieren. Wenn ihr es wirklich versucht, so wird
dies euren Geist stärken und ihr werdet Geduld und Ausdauer entwickeln. Schafft
ihr es wirklich die ganze Nacht durchzuhalten, so vermehrt ihr eure
Entschlußkraft (aditthana parami). Ihr vermehrt alle
eure Verdienste. Verdienst in Entschlußkraft (adhitthana parami),
Wahrhaftigkeit (sacca parami), Verzicht (nekkhamma parami),
Freigebigkeit (dana parami), Moral (sila
parami), Weisheit (panna parami), Anstrengung (viriya parami),
Geduld (khanti parami), liebender Güte (metta parami) und
Gleichmut (upekkha parami). Schafft ihr es bis
zum Morgen durchzuhalten, so habt ihr alle zehn Verdienste vermehrt. Dann ist es, als ob ihr nach getaner Arbeit, euren Lohn erhaltet.
Jetzt könnt ihr euren Lohn mit nach Hause nehmen. Ihr alle müßt eure zehn Verdienste langsam aufbauen – ihr seid noch
nicht erleuchtet, also müßt ihr weiterhin Gutes ansammeln und vermehren.
Wenn ihr arbeitet und noch nicht reich seid, so müßt
ihr eben weitermachen, bis ihr euer Ziel erreicht habt. Esst
ihr nur einen Löffel voll - so werdet ihr nicht satt. Ihr braucht schon
20, 30 oder 40 Löffel voll, sodaß ihr satt werdet. Wenn ihr satt seid, so wißt ihr das selber.
Der Buddha selbst hat alle Verdienste
vervollkommnet.
Ihr seid noch auf dem Weg und müßt weitermachen bis
ihr 'satt' seid. Tut ihr das nicht, so bleibt ihr hungrig und manche werden vor
Hunger sterben - dann hatten sie nichts von dieser wertvollen Geburt als Mensch. Ihr solltet versuchen, soviel
zu üben wie ihr nur könnt, Freigebigkeit zu praktizieren und moralischen
Prinzipien zu folgen. Je mehr ihr übt und je näher ihr
ans Ziel kommt, umso einfacher wird es euch fallen, zu praktizieren.
Meditiert
ihr oft - das ganze Jahr lang - dann wird es euch
leichter fallen, die Praxis zu machen, als es für jemanden ist, der nur einmal
im Jahr übt. Denen die oft üben, fällt es auch leichter loszulassen und nicht
allzusehr an den Dingen zu haften, denn sie haben es
trainiert. Jemand der nur einmal im Jahr meditiert, kann sich nicht mit einer
Person messen, die täglich praktiziert, denn so eine Person hat schon
Geistesruhe entwickelt. Das soll aber nicht heißen, daß ein
Anfänger nichts erreichen kann. Jeder war einmal
Anfänger. Ihr müßt langsam aufbauen und Erfolg wird
sich einstellen. Es gibt auch solche, die das ganze Jahr meditieren und
doch nicht erreichen was jemand erreicht, der nur einmal meditiert. Wie kommt das? Der Grund ist, daß jene Person schon in
vorigen Leben viele Verdienste angesammelt hat und jetzt mit der Praxis in
Berührung kommt und sich all die alten Verdienste auswirken. Habt
ihr in der Vergangenheit noch nicht sehr viele Verdienste angesammelt, so
braucht ihr eben etwas mehr Zeit in diesem Leben. Wichtig ist aber nur nicht aufzugeben und weiterzumachen. Egal ob es
nun 10 oder 20 Jahre dauert, bis die Verdienste voll
sind. Im nächsten Leben praktiziert ihr dann vielleicht nur
einmal und werdet erleuchtet. Das geschieht durch die Ansammlung von
Verdiensten. Es gibt Menschen, die ihr ganzes Leben Großzügigkeit üben und doch
immer arm bleiben. Dann sterben sie und werden in einer reichen Familie oder gar in einer Herrscherfamilie wiedergeboren. So einfach
geht das, die Leute denken, der hat's leicht - ist
schon reich und schön geboren. Aber das stimmt nicht ganz, denn er hat bereits
im letzten Leben hart dafür gearbeitet. Im letzten Leben hat er viel gegeben,
sich an moralische Prinzipien gehalten und wurde aber nie reich.
Trotzdem hat er nie aufgegeben und immer weitergemacht.
Macht also fleißig weiter und vermehrt eure
Verdienste.
Es gibt Ursache und Wirkung - ganz sicher. Wenn ihr
auch das Resultat nicht gleich erkennen könnt - im nächsten Leben werdet ihr
dann als Kind in eine wohlhabende und gute Familie
geboren. Aber dazu müßt ihr Verdienste ansammeln. Ihr müßt etwas dafür tun. Diejenigen, die reich
geboren wurden, haben schon im letzten Leben dafür gearbeitet. Wenn sie auch in diesem Leben weitermachen, so wird das ihren
Reichtum nur noch vermehren. Halten sie sich auch an
moralische Grundsätze so führt das zu einem Vermehren von Reichtum, Schönheit
und Glück. Sie haben bereits im letzten Leben dafür
gearbeitet und machen in diesem Leben weiter - und alles wird nur noch
vermehrt.
Macht weiter, sammelt Verdienste an, bis ihr
Erleuchtung erreicht habt. Ein Erleuchteter (arhant), hat seine
Verdienste perfektioniert. Der Buddha hat seine Verdienste vervollkommnet und
sein Wesen zur höchsten Entfaltung gebracht und wurde dann zum Buddha.
Wurde
jemand in eine fleißige Familie geboren, in denen die Eltern durch Fleiß zu
Reichtum gekommen sind und arbeitet jetzt auch selbst fleißig daran weiter, so
wird er den Reichtum der Familie nur noch vermehren. Jemand
der arm geboren wurde, jedoch Fleiß besitzt und hart arbeitet, kann es aber
genauso zu Reichtum bringen. Fleiß besiegt Armut.
In der Meditation ist es dasselbe - Fleiß führt euch
zum Erfolg. Selbst wenn ihr bis heute noch keinen
Erfolg erzielt habt, morgen geht es schon viel besser. Jemand der nichts hat,
wird etwas haben, jemand der schon Konzentration hat und fleißig weiter macht,
dessen Konzentration wird nur noch stärker und er wird noch tiefere Geistesruhe
entwickeln. Je mehr er meditiert und sich seiner Andacht widmet, umso mehr
Freude wird in seinem Herzen erwachen, so wie jemand durch Fleiß reich wird.
Füllt euren Geist mit Licht - jemand der in
Dunkelheit lebt, weiß nichts. Ihr müßt die Müdigkeit und Faulheit aus eurem
Geist vertreiben, dann taucht Freude auf. Der Geist wird
gesammelt und leicht. Solange ihr schläfrig seid,
taucht kein Wissen auf - ihr müßt den Geist mit Licht und Freude füllen.
Buddho bedeutet - der Erwachte, der Wissende, dessen Geist
geöffnet wurde durch Weisheit - so wie die Strahlen der Sonne, die Lotusblüte
öffnen. Seid ihr müde, so wascht euer Gesicht oder
nehmt eine Dusche, hilft das noch nicht so macht Gehmeditation. Seid ihr dann
wieder wach, so wird es euch leicht fallen euren Geist zu sehen.
Es
ist wichtig einen wachen und scharfen Geist zu haben,
denn ein Messer, das stumpf ist, schneidet nicht. Ihr müßt
versuchen, die Hindernisse zu überkommen, dann werden sich gute Resultate von
selber einstellen.